Home Credits Impressum more

Zigaretten und Lottoschein? Lass es sein!

Dass die größten Ereignisse im Leben schlicht durch die Gesetze der Wahrscheinlichkeit beeinflusst werden, ist kaum fassen. Das liegt auch daran, dass es immer eine Erzählung gibt. Sollte ein erfolgreicher Sportler seine Karriere wirklich auf Zufälle zurückführen anstatt z.B. auf Ehrgeiz, auf gute Förderung usw? Was übersehen wird, ist doch, dass gerade für Maximalleistungen alles stimmen muss. Ein Weltrekord im Skispringen wäre z.B. nicht denkbar, wenn an diesem Tag nicht auch gute Windverhältnisse vorlägen. Gerade im Bereich der Höchstleistung sind es die Zufälle, die den Ausschlag geben. Denn auf einem hohen Level sind alle ehrgeizig, alle gut gefördert usw. Ohne Tugenden geht gar nichts!

Wahrscheinlichkeitstheorie ist interessant, weil sie kulturbedingt übersehen wird. Sie ist wichtig, weil sie meiner Meinung nach hilft, Rückschläge richtig einzuordnen. Auch Vermessenheit nach eine Reihe von Erfolgen ist ein großes Thema.

Besonders deutlich wird dies an einem völlig alltäglichen Vorgang. Im Kiosk werden ein Lottoschein und eine Packung Zigaretten gekauft. Wie hoch ist wohl die Wahrscheinlichkeit, die 6 Richtige zu erleben? Wir alle hoffen, dass es irgendwie gut geht und hoffen auf das Beste im Leben. Insofern ist das menschlich natürlich verständlich. Leider wird gerade diese Menschlichkeit auch ausgenutzt.

ChatGPT hat mir dabei geholfen, ein kleines Tool zu erstellen, mit dem man ein Lotto-Spiel simulieren kann. Man kann hier der Zukunft als Zeitraffer erscheinen lassen. Geben Sie eine beliebige Zahlenkombination ein. Die Regeln sind hier am klassischen deutschen Lotto-Spiel orientiert (ohne Superzahl).

Als Zielwert sind hier 4 Richtige vorgegeben. Sie können die Zahl verringern oder erhöhen. Dabei tritt ein interessanter Effekt auf: 4 Richtige zu haben, ist in einer Lebensspanne durchaus wahrscheinlich. Aber die 5 und die 6 liegen völlig außerhalb. 4 ist von 5 und 6 nicht weit entfernt, könnte man meinen.

Hintergründe

ChatGPT hat den Code im Wesentlichen für mich erstellt. Es waren ungefahr 20 Dialog-Schritte erforderlich (Zeitaufwand 45 Minuten), bis alles einigermaßen funktionierte. Einige kleine Änderungen musste ich selbst vornehmen, z.B. zur korrekten Anzeige von deutschen Umlauten. Ich musste ChatGPT auch darauf hinweisen, einen guten Zufallsgenerator zu nutzen, nicht den Zufallsgenerator, der in JS bereits implementiert ist. Die Zeit zwischen zwei Ziehungen beträgt exakt 1 Millisekunde. Schneller geht es in JS nicht, bzw. müsste man dann auf Hilfskonstrukte ausweichen.

Über das Thema Wahrscheinlichkeit wäre viel zu sagen. Wahrscheinlichkeit als bestimmende Kraft zu setzen, scheint unseren kulturellen Vorstellungen zuwiderzulaufen. Das zeigt sich nicht nur in der Szene im Kiosk.